„Unverständliches Vorgehen der Innensenatorin“ 

Die Innensenatorin Iris Spranger hat am vergangenen Freitag die Staatssekretärin für Sport Dr. Nicola Böcker-Giannini, die auch Mitglied der SPD-Reinickendorf ist, entlassen. Damit trennt sich die Berliner Innensenatorin innerhalb weniger Monate bereits zum zweiten Mal von einer*einem Staatssekretär*in. Der Berliner Sport verliert dadurch seine profilierteste Fachpolitikerin im Senat. Für die Jusos Reinickendorf, die auf eine hervorragende Zusammenarbeit mit Nicola Böcker-Giannini zurückblicken, stößt dieser Schritt auf absolutes Unverständnis. 

Die Innensenatorin scheint die Entlassung – der öffentlichen Berichtserstattung zu Folge – auf Probleme bei der Finanzierung der Fußball-EM 2024 zu stützen. Diese Vorwürfe irritieren, wenn man bedenkt, dass die Innensenatorin dieses Thema bereits seit Juni 2023 allein verantwortet hat. 

Aus Sicht der Jusos Reinickendorf scheint das Vorgehen vielmehr auf parteiinterne Machkämpfe zurückzuführen zu sein. So gilt Nicola Böcker-Giannini als größte innerparteiliche Konkurrentin des Reinickendorfer SPD-Vorsitzenden Jörg Stroedter. Dieser ist nun zufälligerweise auch der Mann der Berliner Innensenatorin. Als Nachfolger für den Posten des Sportstaatsekretärs ist nun ausgerechnet Torsten Einstmann im Gespräch, der ebenfalls aus Reinickendorf kommt und zur engsten Gefolgschaft Stroedters zählt. 

In einer vorherigen Fassung haben wir Torsten Einstmann als „sportfremd“ beschrieben. Dies entsprach zu diesem Zeitpunkt unserer subjektiven Wahrnehmung, nicht aber den objektiven Tatsachen. Wir bedauern, dies nicht noch einmal geprüft zu haben und entschuldigen uns bei dem Betroffenen.

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