Kreistour der Jusos Berlin: Treffen am 8. November 2010 in Neukölln

  • Bericht von Anke Küppper

Das Fazit zuerst: Integration funktioniert in Neukölln. Der Campus Rütli ist ein Vorzeigeprojekt, ein Ort an dem Integration keine Bauchschmerzen bereitet. Hier arbeiten LehrerInnen, Eltern, SchülerInnen, kulturelle ModeratorInnen und MitarbeiterInnen des Projektes Campus Rütli Hand in Hand. Als Vermittler zwischen den „Campusaktiven“ und anderen kulturellen sowie religiösen Einrichtungen fungiert die Arbeitsgruppe Integration und Migration der Polizeidirektion 5. Alle ziehen an einem Strang, für eine bessere Verständigung zwischen Menschen unterschiedlichster Herkunft und Religion.

Wie war das nochmal, wie ist es heute? Seit dem die Rütlischule vor vier Jahren mit unzähligen Negativschlagzeilen in der Presse stand, ist viel passiert. Auf dem Campus entstanden und entstehen Kindertagesstätten, eine Gemeinschaftsschule, die ab 2011 eine gymnasiale Oberstufe haben wird, Jugendfreizeiteinrichtungen, eine Stelle des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes, Berufsförderungsprojekte für Jugendliche, Spielplätze, Betreuungsangebote für Eltern u.v.m. Ein Blick in die Schulmensa zeigt: Hier stehen die SchülerInnen im Mittelpunkt: Eine farbenfrohe, moderne Einrichtung und eine Kletterwand „verleiten zum gerne in die Schule gehen“.

Im Gespräch mit den engagierten NeuköllnerInnen:

Im Rahmen des ersten Kreistourtreffens der Jusos Berlin, unter dem Motto „Integration zwischen Prävention und Restriktion“, traf sich Klaus Lehnert, Leiter des Projektes „Campus Rütli“, mit uns Jusos. Er sprach von Erfolgen und Fortschritten, lobt freundliche SchülerInnen und engagierte Eltern und Lehrkräfte. Im Gespräch wird deutlich: Hier wird nicht nur geredet, sondern vor allem gehandelt. Die Arbeit vor Ort ist der politische Debatten einen Schritt voraus.

Kritik gab es aber auch reichlich: gegen die Presse, die 2006 viele „Dramen“ um die Rütlischule „inszeniert“ und Problem provoziert habe, um so wirksame Schlagzeilen zu bekommen. Vieles sei verzerrt oder gar falsch dargestellt worden.

Doch sie ließen sich nicht demotivieren, immerhin hätten gerade mal zwei SchülerInnen des 2006 eingeschulten Jahrgangs den Abschluss nicht geschafft. Alle anderen hätten gute Erfolge erzielt, 36 eine Empfehlung für die gymnasiale Oberstufe bekommen.

Auch zwei Polizisten, der Leiter und der stellvertretende Leiter der betreffenden Arbeitsgruppe, diskutierten mit uns Jusos. Anhand vieler Beispiele veranschaulichten sie uns ihre Arbeit, in der vor allem interkulturelle und soziale Kompetenzen gefragt sind. Deutlich wurde, dass gegenseitiges Verständnis und kontinuierliche Verständigung die Schlüssel für eine erfolgreiche Integrationspolitik sind. Angenehm offen und unkompliziert wurden Fragen gestellt, Antworten gegeben und von Erfahrungen berichtet, nah am Geschehen, ohne abstrakte Begriffe und staubige Theorien.

Danke!

Ein motivierender, aufschlussreicher Abend, ausgerichtet von den Jusos Neukölln und betreut und moderiert von unserem Landesvorsitzenden Christian Berg. Gezeigt hat sich: Wir haben großartige Beispiele für gelungene Integrationsarbeit in unserer Stadt. An diesen sollten wir uns orientieren, wenn wir, zurück in unserer Bezirken, integrations- und bildungspolitisch arbeiten.

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